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Rügen, was geht? – Herausforderungen für den Tourismus auf Rügen

Tourismus auf Rügen - Strandkorb

Was ist los auf Rügen?

Wenn man, wie die Insel Rügen insgesamt in den letzten Jahren, mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen hat, ist es an der Zeit, sich grundlegende Gedanken zu machen und die Problematik am Kern anzupacken.

Was erwartet ein Rügen – Urlauber? Was hat die Insel Rügen zu bieten, was macht Rügen attraktiv? Was unterscheidet Rügen von anderen Urlaubsdestinationen? Das sollten die Fragen sein, die man sich stellen muss. Ständige Schuldzuweisungen schaden nicht nur einem selbst, sondern auch der Insel. Wir müssen also zusammenarbeiten.

Dieses sollte dann im Idealfall zu größeren Lösungsansätzen führen, damit auch die gesamte Insel davon profitieren kann. Solche Lösungen können naturgemäß auch nur umgesetzt werden, wenn möglichst viele an einem Strang ziehen und sich beteiligen.

Es ist Zeit für Lösungsansätze die gemeinschaftlich getragen werden

Solche Lösungsansätze sorgen natürlich für viel Gesprächsstoff und führen nicht selten zu umfangreichen Diskussionen und Debatten, sei es aufgrund abweichender Denkansätze oder aufgrund einer lückenhaften Informationspolitik der öffentlichen Stellen (Stichwort „gefährliches Halbwissen“).
Leider ist es oft so, dass die Widersacher bei einer Thematik ihre Stimmen wesentlich lauter erheben als die Befürworter und daher nach außen hin viel deutlicher wahrgenommen werden.
Hier sollten die Entscheidungsträger immer deutlich abwägen, ab welchem Punkt eine Kritik fundiert ist und ernst genommen werden sollte. Sich durch jede kleine Gegenstimme beeinflussen zu lassen ist genauso falsch, wie den großen Unmut der Bürger zu ignorieren und stur bei seinem Stiefel zu bleiben.

Vor allem ist es wichtig, die Bürger umfassend im Vorfeld über geplante Maßnahmen zu informieren, damit diese sich überhaupt eine ernsthafte Meinung bilden können. Im besten Falle werden transparente und nachhaltige Entscheidungen vom Bürger auch getragen. Der Idealfall tritt dann ein, wenn Skeptiker mit einer kritischen Meinung zum Denken anregen und sich im Entscheidungsprozess wiederfinden.

Die Arbeit der öffentlichen Stellen – genauer hinsehen und informieren!

In mancherlei Hinsicht sind den öffentlichen Stellen, ob nun der Tourismuszentrale Rügen, einzelnen Kurverwaltungen, Gemeindevertretungen oder Bürgermeister(-innen) natürlich auch die Hände gebunden.
Als Stellen der öffentlichen Hand müssen sich diese vom Gesetz her neutral verhalten und dürfen keine speziellen Empfehlungen für spezielle Anbieter aussprechen (Anzeigenplätze etc. dürfen natürlich verkauft werden), auch dürfen solche Stellen natürlich im bestimmten Rahmen kommerziell tätig werden.

Was will der Urlauber auf Rügen?

Um aber zurückzukehren zu unseren Fragen am Anfang dieses Artikels: Der klassische Rügen – Urlauber (sofern er noch nie zuvor auf Rügen gewesen ist) hat natürlich eine Vorstellung von einem Insel Urlaub bzw. von einem Urlaub an der Ostsee.
Strand, Meer und Insel stehen da im Vordergrund.
Rügen hat wunderschöne FKK Strände. Warum laden wir also nicht einmal Fans der Freikörperkultur zu uns nach Rügen ein?
Jedoch ist die Insel Rügen nicht mit dem klassischen Urlaub auf einer Nordseeinsel wie Langeoog, Norderney oder Sylt zu vergleichen. Aufgrund mangelnder Größe gibt es dort meist tatsächlich nicht viel mehr als besagten Strand, Meer und viel Ruhe. Auch auf Usedom und in vielen weiteren Urlaubsregionen an Deutschlands Küste stehen diese Erwartungen an erster Stelle.

Auch die Insel Rügen verfügt natürlich über ausgedehnte Badestrände und vielerorts über eine vergleichbare Bade – Infrastruktur wie andere Ostseebäder an der Küste und auf Usedom. Dies ist natürlich die Hauptattraktion Rügens im Sommer und den warmen Monaten. Wo es dann aber bei kleineren Inseln und dem einen oder anderen Badeort aufhört, fängt es unserer Meinung nach auf Rügen erst an.

Neben zahlreichen „Standard-Attraktionen“, die Rügen auch schon ein Stück weit herausstechen lassen (Kreidefelsen, Kap Arkona, Jagdschloss Granitz, Störtebeker Festspiele), hat die Insel nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe ein wesentlich größeres Potential.
Ein gut ausgebautes Netz an Rad- und Wanderwegen (nach oben ist trotzdem noch viel Luft, was den Ausbau betrifft, bitte noch mal unseren Artikel zum Thema Radfahren lesen) gepaart mit einer sehr abwechslungsreichen und wirklich schönen Landschaft auch im „Hinterland“ der Insel, dazu diverse Reiterhöfe, Anbieter von maritimen Erlebnissen (Angeltouren, Segeltörns, etc.), eine Vielzahl von kleinen, interessanten Museen, urige Gasthöfe, Erlebnisbauernhöfe (um nur ein paar Attraktionen zu nennen), reichen locker aus, um genug „Action“ auch für einen 4- oder 6-wöchigen Urlaub zu liefern.

Kurzum – im Urlaub auf Rügen KANN es einem eigentlich nicht langweilig werden. Das Problem ist nur, es weiß leider kaum einer. Theoretisch wäre die Insel Rügen sogar ein interessantes Ziel für Wintersportler (wenn man an den letzten Winter denkt, war Skilanglauf ohne weiteres möglich).

Aber gut, die Insel Rügen ernsthaft zu einem Wintersport – Paradies zu machen ist doch vielleicht etwas viel verlangt.

Unserer Meinung nach sollten die offensichtlichen Vorteile der Insel deutlich mehr in den Vordergrund gerückt werden, es ist leider wie so oft im Wesentlichen ein Kommunikationsproblem.
Die Tourismuszentrale und die Kurverwaltungen können bis zu einem gewissen Punkt leider nur die Insel Rügen oder den jeweiligen Ort als Ganzes bewerben, die Rezeptionen der Hotels und der Ferienwohnungs- und Ferienhausvermieter werden mit tonnenweise „Flyermüll“ der einzelnen Anbieter (von A wie Angeltouren bis Z wie das Café in Zirkow) überflutet, so dass schon die Rezeptionsmitarbeiter schon kaum wissen, was sie ihren Gästen empfehlen sollen.
Wie soll da der Urlauber selber den Durchblick behalten?

Dies ist natürlich auch wieder ein Problem, dass die Größe der Insel und die Vielfalt des Angebotes mit sich bringt.

Hier lässt sich wahrscheinlich von übergeordneter Stelle (Tourismuszentrale) nur eine thematische Sortierung vornehmen, bei der alle Anbieter die Möglichkeit haben, ihren Platz zu bekommen.
Erste Ansätze werden mit dem „Wanderfrühling Rügen“ hier schon gemacht – wir können nur sagen: weiter so!

Als privater Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern haben wir dort natürlich noch andere Möglichkeiten. Wir möchten unseren Gästen das Erlebnis „Insel Rügen“ näher bringen, indem wir Angebote empfehlen, die es wirklich wert sind, genutzt zu werden und die schon in gewisser Weise ein besonderes Erlebnis bzw. einen besonderen Mehrwert bieten.
Wir können sagen: Das Angebot 1 ist schön und gut und das Angebot 2 ist vielleicht weniger schön, darum empfehlen wir Angebot 1. Natürlich ist dieses Urteil subjektiv und muss nicht unbedingt der Meinung von Jedermann entsprechen. Außerdem wollen wir ein möglichst breites und umfangreiches Spektrum empfehlen.

Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr erstmalig ein kleines Gutscheinheft mit über 30 Gutscheinen und über 40 weiteren Empfehlungen zu den verschiedensten Angeboten auf der Insel Rügen herausgebracht.
Dieses Heft ist zunächst die erste Auflage. Im Laufe der folgenden Auflagen wird natürlich am Inhalt des Heftes noch intensiv weiter gearbeitet und verbessert werden.
Dieses Gutscheinheft erhält jeder Gast von Paradies Rügen gratis bei Anreise und kann die Gutscheine während des Urlaubes auf Rügen entsprechend seiner Vorlieben einlösen.

Leider kann und wird dieser Ansatz in der Form nicht von den öffentlichen Stellen so verfolgt werden können. Allerdings steht unser Appell an diese Stellen, in der Öffentlichkeitsarbeit für die Insel Rügen noch mehr auf die zuvor genannten Punkte einzugehen und diese noch weiter im Profil der Insel herauszuarbeiten.

Redaktion Paradies Rügen

5 Kommentare

  • sabine Wenke sagt:

    Wir waren im vergangenen Jahr zum ersten Mal auf Rügen und es hat uns gut gefallen. In Göhren ganz besonders, denn da war u.a. ein Sommerball an der Strandpromenade. Tanzbegeistert wie wir sind, sind wir von Arkona aus dorthin gefahren und nachts dann wieder zurück. Witzig aber war: wir hatten vor unserem Aufenthalt die Tourismuszentrale gefragt, ob, und ggf. wo man in Rügen tanzen könne und unsere Aufenthaltsdauer – fünf Tage – genannt. Von der wunderbaren Tanzkapelle, die – große Ausnahme !!! – RICHTIGE Tanzmusik konnte, erfuhren wir erst durch akribisches Durchkämmen des Veranstaltungskalenders – die Tourismuszentrale verwies uns an die örtliche TANZSCHULE. Ähm. . . Nuja.
    Aber Göhren hat uns sehr sehr viel besser gefallen als etwa Binz – dennoch: außer den teilweise sehr hübschen Städtchen ist es die vielfältige Landschaft vor allem, die so bezaubert. . .Licht, Weite und Wasser. . .Wir werden sicher wieder kommen.

  • admin2 sagt:

    Hallo Herr Lück,

    vielen Dank für Ihren Beitrag. Was den Slogan „Wenn Rügen – dann nur Göhren“ kann man natürlich geteilter Meinung sein. Der Slogan ist ja nun schon ein wenig in die Jahre gekommen, vielleicht ist es wirklich mal an der Zeit für einen „neuen Slogan“ für das Ostseebad Göhren, den die Mehrheit von Göhrens Bürgern aber tragen sollte. Was die Musiknacht in Göhren betrifft, freuen wir uns einfach, dass es im „Ostseebad Göhren“ wieder eine gemeinsame Initiative gibt. Um Göhren auch in der Vor- und Nachsaison interessanter zu machen und Gäste anzulocken, ist der Ort ab einem gewissen Punkt auch auf gemeinsame Impulse der Gewerbetreibenden angewiesen. Dazu sind aus unserer Sicht „Neue Wege“ notwendig und man muss hier auch ein paar Sachen einfach mal testen, um herauszufinden, was funktioniert. Was den Ortsbus betrifft würden wir uns freuen, wenn unser Blog zur weiteren Aufklärung in Sachen „Ortsbus Göhren“ beitragen könnte. Hintergrundinfos zum Thema (sachbezogen und auch kritisch) sind herzlich willkommen.

    Redaktion Paradies Rügen

  • Günter Lück sagt:

    Hallo liebe Freunde von Paradies Rügen,
    die Ausführungen zum Thema – Rügen, was geht ? finden inhaltlich meine volle Zustimmung in Bezug auf die herrliche Natur des Mönchgut/Rügen und den Möglichkeiten die sich für die Angebote an unsere Gäste ergeben. Auch gegen eine 1. Live Musiknacht ist nichts einzuwenden und findet unsere Unterstützung, auch wenn ich der Meinung bin, dass so eine Veranstaltung mehr in die Städte gehört und der Zeitpunkt auch relativ ungünstig gewählt ist. Wenn aber auf den Prospekten nach wie vor steht
    “ Wenn Rügen – dann nur Göhren “ ist dies an Überheblichkeit gegenüber unseren Nachbarn kaum zu überbieten und wenn dann noch der von uns
    “ geliebte “ Bus des RPNV knatternt bis 01.30 Uhr durch Göhren fahren soll und auch noch den letzten Urlauber aus Göhren vertreibt, der Ruhe sucht , kann ich für diese Idee kein Verständnis finden.
    Herzlichst Günter Lück

  • Hallo Herr Hoffmanns,

    „Welcome to Miami“ ( Schmunzel) ja das könnten wir echt gebrauchen

    Redaktion Paradies Rügen

  • Robert Hoffmanns sagt:

    Göhren ist für mich das Miami von Deutschland,
    auf der Insel des Herzen-Rügen.